Leptis Magna - kaiserliche Metropole in der Provinz Africa Proconsularis

Stadtgeschichte

Leptis Magna Stadtgeschichte

Leptis Magna - oder in einer anderen Schreibweise bisweilen auch Lepcis Magna ist neben Oea und Sabratha eine der drei Städte, nach denen die Region Tripolitanien (also Drei-Städte-Gebiet) und auch die heutige libysche Hauptstadt Tripolis benannt wurde.

Leptis Magna ist der Geburtsort des Septimius Severus (192 - 211), des einzigen römischen Kaisers, der aus Nordafrika stammte. Er hat mit umfangreichen Bauprogrammen dafür gesorgt, dass die Provinzhauptstadt zum prachtvollen Zentrum römischer Kultur in Nordafrika wurde.

Gegründet wurde Leptis Magna im 8. Jahrhundert v. Chr. als frühe Kolonie der Phönizier. Zunächst stand es unter punischer Herrschaft. Nach der Eroberung Karthagos durch die Römer kam Leptis Magna 146 v. Chr. unter römische Herrschaft. 110 n. Chr. erhob Kaiser Trajan die Stadt in den Rang einer colonia. Der eigentliche Aufstieg der Stadt vollzog sich ab dem Ende des zweiten Jahrhunderts n. Chr. Insbesondere die Bauprogramme des aus Leptis Magna stammenden römischen Kaisers Septimius Severus führten dazu, dass zahlreiche Großbauten in der Stadt verwirklicht wurden. Septimius Severus, der Begründer der Severer-Dynastie, war 146 n. Chr. in Leptis Magna geboren worden. Als Kaiser stattete er seiner Heimatstadt im Jahre 203 n. Chr. einen Besuch ab. Wahrscheinlich ist anlässlich dieses Besuchs der große Ehrenbogen über der Kreuzung der beiden zentralen Hauptstraßen errichtet worden. Auch der Hafen der Stadt wurde unter Septimius Severus umgebaut und mit einem 35 Meter hohen Leuchtturm versehen, dessen Fundament noch erhalten sind.

Leptis Magna war ein zentraler Umschlagplatz für exotische Tiere, insbesondere Löwen und Elefanten, die für die Spiele in den Arenen des Römischen Reichs benötigt wurden.

Nachdem im Jahre 238 n. Chr. von Kaiser Gordian III. die in Nordafrika stationierte Legio III Augusta aufgelöst worden war, kam es vermehrt zu Überfällen durch plündernde Nomaden. Spätestens Mitte des dritten Jahrhunderts n. Chr. beginnt der allmähliche Niedergang von Leptis Magna. Im Zuge der diokletianischen Reichsreform blieb Leptis Magna zwar Provinzhauptstadt, was zu Beginn des vierten Jahrhunderts n. Chr. zu einem erneuten Aufschwung führte, doch fielen bereits ein Jahrhundert später die Vandalen ein, die die Stadt im Jahre 455 n. Chr. eroberten.

Etwa um 530 n. Chr. rebellierte Leptis Magna mit Hilfe oströmischer Truppen gegen die Vandalenherrschaft, so dass die Stadt 533 n. Chr. erneut dem Römischen Reich einverleibt und Sitz eines dux limits wurde.

Mit der Eroberung durch die Araber im Jahr 647 n. Chr. endet die Geschichte des stolzen römischen Leptis Magna. Die Bevölkerung verlässt die Stadt und Oea wird zur neuen Metropole von Tripolitanien.

Obwohl es einige spätantike christliche Bauten in der Stadt gibt, ist über die Geschichte des frühen Christentums in Leptis Magna wenig bekannt. In der Spätantike war die Stadt Bishofssitz. Auf diese Bistum geht das heutige katholische Titularbistum Leptis Magna zurück, dessen Inhaber derzeit ein chinesischer Geistlicher ist.

Ehrenbogen des Septimius Severus in Leptis Magna (Libyen)Der Bogen des Septimius Severus

Es handelt sich bei dem monumentalen Ehrenbogen, der am Kreuzungspunkt der beiden antiken Hauptstraßen (Cardo Maximus und Decumanus Maximus) errichtet wurde, um ein Tetrapylon. Die Reliefs am Bogen zeigen einen Triumphzug des Kaisers, der auf einer Quadriga stehend mit seinen beiden Söhnen Caracalla und Geta dargestellt ist. Auch eine Opferhandlung ist zu sehen, sowie Darstellungen des Hofstaats.

Dieser Bogen ist im Jahr 203 n. Chr. wohl anlässlich eines Besuchs des Kaisers Septimius Severus in der Stadt errichtet worden. Septimius Severus (193 - 211 n. Chr.) wurde 146 n. Chr. in der nordafrikanischen Stadt Leptis Magna geboren, die er später mit reichen Schenkungen bedachte.

Leptis Magna (bisweilen auch in der Schreibweise Lepcis Magna) war im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet worden und gehörte ab 146 v. Chr. zum Römischen Reich. 110 n. Chr. wurde die Stadt zur colonia erhoben. Gegen Ende des zweiten Jahrhunderts erlebte Leptis Magna einen ungeheuren Aufschwung, immerhin stammte der erste Afrikaner auf dem römischen Kaiserthron aus der Metropole an der libyschen Küste.

Der Bogen des Septimius Severus in Leptis Magna (Libyen)


Die Severische Basilika

Severische Basilika Leptis MagnaDer römische Kaiser Septimius Severus, der aus Leptis Magna stammte, hat die Stadt mit zahlreichen monumentalen Bauwerken ausgestattet. Unter anderem stiftete er ein neues Forum und angrenzend eine gewaltige Basilika, die mit ihrer Grundfläche von 92 x 40 m zu den größten Bauten dieser Art gehört. Der gute Erhaltungszustand gibt ein eindrucksvolles Bild der einstigen Pracht dieses Bauwerks.

Die Markt- und Gerichtshalle war dreischiffig angelegt. Die Seitenschiffe wurden vom Hauptschiff durch Säulenreihen getrennt. An beiden Schmalseiten der Basilika befand sich jeweils eine Apsis. 

In frühchristlicher Zeit wurde die Basilika zu einer Kirche umgebaut. Dazu wurde vor der Südost-Apsis eine Plattform errichtet, die als Altarraum diente. Auch ein Ambo und ein Baptisterium wurden dem ursprünglichen Bau hinzugefügt.

Die Severische Basilika in Leptis Magna

Die Hafenanlagen und der Leuchtturm

Hafenanlagen und Kaimauer

Der Hafen der Stadt Leptis Magna wurde von Kaiser Septimius Severus in großem Umfang ausgebaut. Das einstige Hafenbecken, das sich hinter einer nördlichen und südlichen Landzunge öffnet, ist heute verlandet. Die Kaimauern, die das runde Hafenbecken einfassten, sind jedoch noch erhalten. In regelmäßigen Abständen sind dort vorspringende Steinblöcke mit einem Loch eingelassen, an denen die Schiffe festgemacht werden konnten. (s. Abb.) Unmittelbar hinter den Kaimauern befanden sich Lagerhäuser und Speicher, um ein schnelles Löschen der Schiffsladungen zu ermöglichen. 

An der Spitze der nördlichen Landzunge sind noch heute die Reste eines antiken Leuchtturms zu sehen, der die Hafeneinfahrt markierte. (s. Abb.) Septimius Severus hatte ihn anlässlich seines Besuchs in der Stadt  im Jahre 203 n. Chr. errichten lassen. Seine architektonische Gestaltung folgt der des Leuchtturms von Alexandria, eines der Sieben Weltwunder. Mit über 35 m Höhe  war der Leuchtturm von Leptis Magna allerdings etwas kleiner als sein Vorbild.

Leuchtturm Leptis Magna

Das Macellum

Macellum Leptis Magna

Das Macellum war der Feinkostmarkt einer antiken Stadt. Hier wurde insbesondere auch Fleisch gehandelt. (Das italienische Wort für Metzgerei - macelleria - ist vom lateinischen macellum abegleitet.)

Das Macellum von Leptis Magna war ein großer rechteckiger Platz, der von einer Säulenreihe umgeben war. Der Verkauf der Waren fand in zwei auf der Platzanlage errichteten Rundbauten statt, die von oktogonalen Ringhallen mit einem Durchmesser von 20 m umgeben waren. Ein Teil der Verkaufstische ist noch zu sehen.

Das Macellum lag unweit des alten Forums am Cardo Maximus und somit an prominenter Stelle in der Stadt. Es stammt aus augusteischer Zeit und geht auf eine private Stiftung zurück.

Karte Leptis Magna